26. Januar 2024 |

SCHLACHTUNG MIT ACHTUNG

ERFOLGREICHE INITIATIVE FÜR MEHR TIERWOHL

Fleischgenuss ist heute mehr denn je eine Frage des Tierschutzes. Die Initiative „Schlachtung mit Achtung“ setzt sich für einen fairen Umgang mit Tieren ein; beschäftigt sich mit der Frage, wie Tierschutz und Fleischgewinnung vereinbar sind – und leistet mit einer innovativen Schlachtmethode den entscheidenden Beitrag, dieses große Ziel zu erreichen. Durch die hofnahe Schlachtung hat das Tier keine Strapazen und somit werden keine Stresshormone ins Fleisch abgegeben. Der mobile Schlachtstand wird von den Tieren selbstständig aufgesucht – ohne Druck und ohne getrieben zu werden. Verweigert ein Tier diesen Ablauf, wird es nicht geschlachtet.

VERANTWORTUNG VOM ANFANG BIS ZUM SCHLUSS
Das Lebensmittel Fleisch bedarf mehr Wertschätzung und ebenso das Lebewesen, das dahintersteht. Für „Schlachtung mit Achtung“ liegt die Herausforderung einer zukunftsträchtigen Landwirtschaft darin, in Kreisläufen und Netzwerken zu denken. Da artgerechtes Leben auch Töten bedeutet, widmen Landwirte sich dem großen Tabuthema: dem Schlachten. Artgerechte Tierhaltung, die tierfreundliche Gestaltung von Transportwegen und  die Gewinnung von Fleisch müssen im Einklang miteinander stehen. Die Zeit ist reif für ein Umdenken, besseren Tierschutz und alternative Schlachtmethoden. Wir setzen uns für einen fairen Umgang mit den Tieren ein, denn Tierschutz bedeutet auch Menschenschutz.

FLEISCHQUALITÄT
In einer Angst- beziehungsweise Stresssituation setzt das Gehirn des Tieres das Hormon Adrenalin frei. Dadurch wird in den Muskelzellen die dort gespeicherte Glukose (Fleischzucker) in Energie umgewandelt. Diese bereitgestellte Energie wird aber nicht verbraucht, da die Rinder beispielsweise beim Transport angebunden sind, sondern wird im Fleisch abgelagert, wodurch es zu einer Übersäuerung (pH-Wert) des Fleisches kommt. Der physischer und psychische Stress während der Schlachtprozedur kann sich negativ auf die Fleischqualität auswirken. Postmortale Einflussfaktoren (Hygiene, Verfahren und Zeitpunkt der Zerlegung, Reifeprozess, Reifesteuerung und Reifeverfahren) spielen ebenfalls eine große Rolle. Das Betäubungs- und Tötungsverfahren hat somit einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Fleisches.

FACHLICHES WISSEN
Bei zu langer Nüchterung, Erschöpfung und Stress ist das Muskelglykogen bereits vor der Tötung abgebaut. Demnach steht dem Prozess der Fleischreifung nach der Tötung kein oder zu wenig Glykogen zur Verfügung. Es wird zu wenig Milchsäure gebildet. Die pHSenkung und damit die Säuerung des Fleisches bleibt aus oder ist nicht hinreichend (optimaler pH nach 24 Stunden: 5,4-5,5). Eine pH-Wertabsenkung ist also aus Gründen der Haltbarkeit und Schmackhaftigkeit des Fleisches erwünscht. Wenn das Fleisch jedoch durch Stressbelastung übersäuert ist, so wird es leimig und dunkel, schmeckt fade und hält nicht so lange.


EDEKA AUSZEICHNUNG – FÜR VERANTWORTUNGSVOLLES HANDELN 2023

Hieber’s Frische Center in Binzen wurde letztes Jahr mit der „Auszeichnung für verantwortungsvolles Handeln“ des EDEKA-Verbunds geehrt. Der Grund dafür ist das im Jahr 2019 ins Leben gerufene Tierwohl-Projekt „Schlachtung mit Achtung“.

Mit dieser Auszeichnung ehrt EDEKA jährlich seit 2018 konkrete, bereits laufende ökologische und/oder soziale Projekte auf der Einzelhandelsstufe des genossenschaftlich organisierten Unternehmensverbunds. Gewürdigt werden das persönliche Engagement und die Innovationskraft selbstständiger EDEKA-Kaufleute oder Marktleiter:innen. Dabei bewertet eine Fachjury Kriterien wie den Nutzen eines Projekts und seine Originalität sowie Faktoren wie Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit.

WEITERE INFORMATIONEN ZU NACHHALTIGEM FLEISCHGENUSS FINDEN SIE IN UNSERER FLEISCHBROSCHÜRE ODER FRAGEN SIE UNSERE MITARBEITENDEN AN DER FLEISCH-BEDIENUNGSTHEKE.


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