18. Juli 2025 | GESICHTER MIT GESCHICHTEN
Begeisterung für Sport wecken
Ballsportarten machen nicht nur Spaß, sie sind auch wichtig für die motorische Entwicklung von Kindern.
Zum einen wird die Hand-Fuß-Koordination geschult, zum anderen geht es um Beweglichkeit, Reaktionsvermögen und Kraft. Während sich Jungs in ihrer Freizeit gern zum Kicken verabreden, sieht es bei Mädchen oft anders aus. „Überhaupt spielen Kindern weniger draußen und mit einem Ball“, sagt Eva Ferstl.

Genau da setzt der TC Rheinfelden seit einigen Monaten an. Der Verein will bei Kindern die Begeisterung für Ballsport wecken und auch den Zugang zum „weißen Sport“ erleichtern.
Die Idee und den Impuls für diese Initiative stammt von Eva Ferstl. Sie ist Jugendleiterin beim TC Rheinfelden. „Bei unserem Vorhaben geht es nicht um Mitgliederwerbung“, macht die gebürtige Österreicherin unmissverständlich klar. Vielmehr ist es ihr wichtig, die Freude am Tennis zu vermitteln und Hemmschwellen abzubauen. „Im Gegensatz zu anderen Sportarten reicht es in einem Tennisclub in der Regel nicht, einfach nur aktives Mitglied zu sein. Tennisschläger kosten Geld, und Trainingsstunden mit einem Trainer müssen ebenfalls bezahlt werden.“ Dazu ist nicht jeder bereit oder kann es sich leisten, weiß die zweifache Mutter. „Doch wie soll man herausfinden, ob Tennis vielleicht die richtige Sportart für das eigene Kind ist?“

Mit ihrem Vorhaben zielt der TC Rheinfelden auf Altersgruppen zwischen fünf und 14 Jahren. Dafür wurden verschiedene Projekte ins Leben gerufen. So bietet der Verein für die jüngste Zielgruppe eine Ballschule an, in der es weniger um Aufschläge, Volleys und Satzgewinne geht, sondern um den spielerischen Umgang mit Ball und Schläger.


Die Kosten für Trainer und Material werden vom Verein bezuschusst. „Da kooperieren wir mit den Kindergärten und Schulen“, berichtet Eva Ferstl. Doch auch an die etwas älteren Kinder richtet sich das Projekt des Vereins. So gibt es in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Rheinfelden die Tennis AG. „Sie wird sehr gut angenommen“, sagt Eva Ferstl über das Angebot. 20 Jugendliche nutzen die Möglichkeit regelmäßig. Hier stellt der Verein über das gesamte Jahr Außen- und Hallenplätze sowie Trainer zur Betreuung.
Ein schöner Nebeneffekt der Initiative sei das Engagement der Vereinsjugend, berichtet die Jugendleiterin des vor 87 Jahren gegründeten Vereins. „Sie helfen mit bei der Betreuung und im Training der Kinder. So lernen sie den Umgang mit Gruppen, übernehmen Verantwortung und wachsen mit ihren Aufgaben.“
Das große freiwillige Engagement ist eine wichtige Säule der Initiative des TC Rheinfelden, die Eva Ferstl gern um ein Angebot speziell für Mädchen erweitern möchte. Sie nennt es ihr Herzensprojekt. „Es ist schwierig, Mädchen längerfristig beim Tennis zu halten und zu Turnieren zu bewegen. Viele probieren es aus, spielen zwei bis drei Jahre und hören dann auf.“ Das zeige sich an bei den Zahlen: Bei Kindern ist das Verhältnis meist noch 50:50, doch bei den 15-Jährigen sind es gerade mal 10 Prozent Mädchen. Ein „Girls only“-Angebot sei daher wichtig. Um diese Idee und das Gesamtvorhaben umzusetzen, ist der Verein auf Unterstützung angewiesen. „Daher freuen wir uns sehr über den Stiftungspreis der HIEBER-Stiftung“, sagt Eva Ferstl im Namen des Vereins.


STIFTUNGSPREISTRÄGER DER HIEBER STIFTUNG 2023: TENNISCLUB RHEINFLEDEN
Schafft nicht nur sportliche Anreize sondern fördert auch das Miteinander und die Geselligkeit. Die familiäre Ausrichtung und Förderung des Breitensports sind wichtige Pfeiler des Vereins.
Mehr Informationen unter:
www.tennisclub-rheinfelden.de
Eva Ferstl
Eichbergstraße 55
79618 Rheinfelden (Baden)
E-Mail: info@tc-rheinfelden.de





