9. Oktober 2025 |

IHR QUEREINSTIEG? BEI HIEBER KEIN PROBLEM!

VOM HOLZVERKAUF AN DIE FRISCHETHEKE

QUEREINSTEIGER MUHAMMAD BYAZEED | HIEBER WEIL AM RHEIN
Jahrgang: 1983
Lebt in Haltingen
Fischexperte im HIEBER Weil am Rhein

In einer besseren Welt wäre Mohammad Byazeed heute vielleicht leitender Manager in einem Nahrungsmittelkonzern im syrischen Lattakia, seiner Heimatstadt. Doch die Pläne des 42-Jährigen werden durch den aufkeimenden Bürgerkrieg durchkreuzt. Einen Abschluss an der Universität erhält er schon nicht mehr. Auch eine Zukunft in Saudi-Arabien, wohin es den gebürtigen Syrer 2009 zieht, ist nicht möglich. Dort arbeitet er als Marketingexperte für eine Firma, die Parkettböden und edle Hölzer verkauft. Weder seine Frau Asmaa, die er 2011 in Syrien heiratet, noch die gemeinsame Tochter dürfen zu ihm nach Dschidda ziehen. Sie leben erst fast 1600 Kilometer voneinander getrennt, dann fliehen Tochter und Mutter mit ihrer Familie in die Türkei.

Seit wann sind Sie bei HIEBER? Ich habe 2017 meine Ausbildung zum Verkäufer bei HIEBER in Lörrach begonnen. Das war aber nur möglich, weil sich die Verantwortlichen für mich beim Jobcenter eingesetzt haben.

Was hat denn gegen eine Ausbildung gesprochen? Meine Sprachkenntnisse. Die waren dem Amt nicht gut genug. Ich bin 2016 im Zuge der Familienzusammenführung von Saudi-Arabien nach Deutschland gekommen, nachdem meine Frau und Tochter bereits hier waren. Ich hatte aber ein Praktikum bei HIEBER gemacht – und dort wollte man mich gern behalten. Daher haben die Verantwortlichen das Gespräch mit dem Jobcenter gesucht – und das hat geklappt. Aber einfach war es nicht…

Wie ging es dann weiter? Ich habe abends oder in meiner Freizeit Deutsch gelernt – auch zusammen mit meiner Frau. Wir haben Sprachlern-Videos auf YouTube geschaut. Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung durfte ich direkt ein Jahr dranhängen und habe die Prüfung zum Kaufmann im Einzelhandel bestanden. Mittlerweile habe ich auch das Zertifikat „Fachkraft Fisch“ erworben. Das nächste Ziel ist der Seafood-Experte.

Was treibt Sie an? Ich wollte schon immer eine Familie haben und eine Zukunft. Dafür tue ich alles. Das hat aber nicht nur eine berufliche Seite.

Wie muss man das verstehen? Ich will nicht nur die Sprache sprechen und verstehen, ich möchte das Land kennenlernen, seine Kultur, seine Geschichte. Die will ich meinen Kindern vermitteln können. Schließlich wachsen Joury und Adam hier auf. Meine Frau studiert an der Uni in Freiburg und engagiert sich in der Diakonie.

Sie haben nicht nur das Land gewechselt, sondern auch den Beruf. Vermissen Sie ihn? Vermissen ist der falsche Begriff. Man kann das auch nicht miteinander vergleichen: Es ist einfach anders. Für mich ist nur wichtig, dass ich hier bin. Und ich freue mich, dass ich so viel Unterstützung erhalten habe. Ohne die wäre ich nicht so weit gekommen.

Was verbinden Sie mit HIEBER – über den eigentlichen Beruf hinaus? Es zählt nicht, wie Du heißt oder wo Du herkommst. Nicht mal die Sprachkenntnisse sind wirklich wichtig oder was Du gelernt hast. Jeder hat hier Chancen etwas zu erreichen, wenn er es nur will und mitzieht.

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