9. Juli 2024 | Im Gespräch mit
EINE REISE VOLLER BLEIBENDER EINDRÜCKE
Im Gespräch mit Sylvia Achilles, Verkaufsleiterin
und Baldo Clementi, Weinfachberater
Der Süden Frankreichs ist eine spannende Region – aus vielen Gründen. Das haben wir auf der diesjährigen Weinreise hautnah erleben dürfen: Die Landschaft ist ein Traum, es gibt eine wunderbar lebendige Kultur, und in Sachen Geschmack haben wir einen Höhepunkt nach dem anderen angesteuert. Schon die Mittagspause am Tag der Anreise im „Le Moulin du Gastronome“ in Macon war etwas Besonderes: Gleich zweimal erhielten wir einen Gruß aus der Küche, bevor es mit dem Menü überhaupt losging. Es war die perfekte Einstimmung auf eine Weinreise, die viel mehr zu bieten hatte als Weine.
Abends im Grandhotel in Avignon, dem Ziel unserer Fahrt, stellte sich die Domain Lafage vor. Sie ist nicht nur der Ursprungsort des „Côtes du Roussillon“ aus der HIEBER-Edition, sondern pflegt eine wunderbare Weinbautradition, die man schmeckt. Unter anderem setzen Jean-Marc und Eliane Lafage bei der Bodenbearbeitung in den Reben auf Holzkohle, damit die Qualität der Trauben trotz Wassermangels gesichert ist.
Ebenfalls über viele Generationen zurück reicht die Geschichte des Weinguts der Familie Perrin in Orange. Die Reben stehen im Mistral, einem trockenen und kalten Nordwind, den auch wir auf der Haut spürten. Im Weinkeller war es dagegen windstill, dafür erlebten wir dort Weine, die das Gefühl der Region eingefangen haben. Das ist hohe Kunst: Nicht umsonst sind die Perrins zugleich die Weinmacher des Château Miraval, das Brad Pitt gehört.
Abends genossen wir auf der Terrasse der Domaine Bargemone bei Aix-en-Provence das Zusammenspiel von Ausblick, dem Geschmack der biologisch angebauten Libre-Weinreihe und das Angebot des Foodtrucks. Ein echter Hingucker sind die Flaschen, in denen das Weingut seine Produkte anbietet. Insgesamt ein schöner Abschluss eines gelungenen Tages.
Der dritte Tag hielt erneut eine Überraschung parat: Im Chateau L’Hospitalet erlebten wir das sprichwörtliche „Genießen wie Gott in Frankreich“. Wir haben Weine der Spitzenklasse verkostet und es uns gut gehen lassen. Daher hatten wir nicht nur eine Stunde Verspätung beim Mittagessen im L’Hospitalet Beach, sondern beschlossen daraufhin, den Nachmittag im Restaurant, das am Strand gelegen ist, zu verbringen: mit wunderbaren Eindrücken und dem Wissen, den als besten Rosé der Welt prämierten Wein getrunken zu haben – den „Clos du Tempel“ von Gérard Bertrand. Der Meisterwinzer nahm sich sogar Zeit und begrüßte uns persönlich.
Den vierten Tag starteten wir im unterirdischen Steinbruch der Kunst, dem „Carrières des Lumières“. Unter der Erde in großen Hallen berührte das Zusammenspiel von Musik und illuminierter Kunst unsere Sinne. Es war eine atemberaubende Atmosphäre.
Von dort ging es für die 40-köpfige HIEBER-Weinreisenden zur Winzergenossenschaft Demazet. Hier wird ein bodenständiger und ehrlicher Wein produziert, der es ebenfalls schafft die feinen Aromen des Südens zu transportieren.
Landschaftlich besonders wurde es im Anschluss beim Besuch der Domaine Royale de Jarras. Das einzigartige Anwesen in der Camargue ist nicht nur historischer Schauplatz alter Rittergeschichten, sondern beherbergt auch einen bemerkenswerten Weinberg inmitten von Lagunen, Mooren, Wäldern, Wildpferden und Flamingos: den Vignoble des Sables. Wir fuhren bei wunderbarem Sonnenschein mit dem Zug durch die Reben, die nicht aufzuhören schienen, und wurden abends herzlichst empfangen. Kulinarisch verwöhnt und mit wunderbaren Gesprächen fand auch dieser Tag ein würdiges Ende.
Am letzten Tag mussten wir Abschied von Frankreich nehmen. Aber auf dem Weg warteten sowohl ein wunderbares Mittagessen im „La Rose“ im Beaujolais als auch ein Besuch im Weingut Joseph Drouhin – etwa auf halber Strecke zwischen Lyon und Muhlhouse. Hier beeindruckten uns nicht nur die Weine von höchster Qualität, sondern vor allem der historische Weinkeller. Teile seiner Mauern datieren aus der romanischen Zeit, sind also bis zu 1000 Jahre alt. Ein jahrhundertealtes Labyrinth, durch das wir zum Glück sicher geführt wurden. So wurde der Abschluss noch einmal abenteuerlich, bevor es dann in aller Ruhe sicher nach Binzen zurückging.
Ihre
Sylvia Achilles und
Ihr Baldo Clementi