2. Juli 2023 | Ich bin Hieber
Katja Heckert
DAMIT BUTTERBREZELN UND CO. AUCH SCHÖN ANZUSEHEN SIND
Langeweile im Beruf? „Das gibt es bei uns nicht“, sagt Katja Heckert und lächelt. Sie muss es wissen als stellvertretende Leiterin des Backstands im HIEBER in Kandern. Täglich müssen Brezeln aufgeschnitten und mit Butter bestrichen, verschiedene Brötchen belegt, dann Leberkäse und Frikadellen für die heiße Theke vorbereitet oder die Auslage ansprechend eingerichtet werden. Und wenn dann auch noch die Kunden kommen, ist noch mehr Leben am Backstand.
Seit wann sind Sie Teil von HIEBER? Vor gut fünf Jahren, 2017 war das. Ich wollte damals die Stelle wechseln, auch um nicht mehr so weit pendeln zu müssen. Ich habe mich bewusst für den HIEBER in Kandern entschieden und auch nur eine Bewerbung verschickt. Dann folgte ein Gespräch mit der Marktleitung, ich habe ein Tag zur Probe gearbeitet – und bin dann glücklicherweise genommen worden.
Sie haben aber nur die Stelle gewechselt, nicht ihren Beruf, oder? Richtig. Ich bin Bäckereifachverkäuferin und habe 2007 bei der EDEKA-Tochter K+U in Weil am Rhein meine Ausbildung begonnen. Im Anschluss wollte ich auch die Abläufe in einer kleinen Bäckerei kennenlernen und war dann für ein Jahr in der Familienbäckerei Paul in Lörrach tätig. Danach bin ich zu K+U nach Friedlingen zurückgekehrt, wurde aber auch an anderen Standorten eingesetzt. Doch ich wollte irgendwann doch wieder näher bei Kandern arbeiten.
Was macht das Arbeiten in Kandern so besonders? Zum einen ist da mein Beruf an sich. Ich liebe die Vielfalt, die wir anbieten und auch die damit verbundenen Tätigkeiten. Wir backen, wir bereiten zu, wir richten die Theken und haben viel Kontakt mit unseren zum Teil langjährigen Stammkunden. Viele kennt man mit Namen. Als Kandernerin darf ich oft Grüße an meine Eltern ausrichten oder mal einen nachbarschaftlichen Schwatz halten. Das ist einfach schön und geht nicht nur mir so. Dazu kommt, dass wir ein wunderbares Team sind. Natürlich gibt es auch mal kleine Reibereien, wenn man so eng miteinander arbeitet, aber da bleibt nichts haften. Wir können uns gegenseitig komplett vertrauen.
Wie sieht für Sie ein typischer Arbeitstag aus? Es gibt eine Früh- und eine Spätschicht, wobei die Frühschicht vielfältiger ist. Da fange ich morgens um halb sechs an. Zum Glück habe ich es nicht weit, mein Wecker klingelt daher nur eine Stunde früher. Bevor der Laden öffnet, müssen dann die Teiglinge in den Ofen, die Theke schön eingerichtet, die Heißtheke bestückt und die ganzen Snacks frisch zubereitet werden: vom Käsebrötchen bis zur Butterbrezel. Auch die Brottheke und die Süßtheke gehören zu den täglichen Aufgaben. Einige Produkte wie z. B. die Seele oder die Scharwaie müssen von Hand abgewogen und veredelt werden, bevor sie in den Ofen kommen: Das alles kostet natürlich Zeit.
Wie viele Butterbrezeln buttern Sie so am Tag? Das habe ich noch nie gezählt. Aber im Schnitt dürften es mindestens sechs bis acht Bleche mit Brezeln sein. Auf jedem Blech werden zwölf Brezeln ausgebacken – das macht also rund 85 Butterbrezeln pro Tag. An Samstagen sind es nicht ganz so viele, weil dann weniger Schüler und Berufstätige kommen.
Sie teilen sich die Arbeit sicher auf? Ja. Wir sind morgens in der Regel zu viert, und es gibt vier Aufgabenbereiche: Backstube, das Anrichten der Brote, die Auslage in der Theke gestalten und die Befüllung der SB-Theke im Laden. Zusätzlich kümmere ich mich um die Bestellungen für den kommenden Tag. Wir erhalten auch Ware von der EDEKA direkt sowie von regionalen Partnern wie der Bäckerei Schneider aus Schallbach oder Pfeifle aus Freiburg.
Puddingbrezel oder Käselaugenstange? Ich mag es eher herzhaft. Wenn ich die Wahl zwischen einem Lyoner-Brötchen und einem Schokocroissant habe, greife ich lieber zum Brötchen.