27. September 2023 | Ich bin Hieber
DIETLINDE WINTER
DEN EINTRITT INS RENTENALTER EINFACH VERSCHOBEN
STECKBRIEF
Dietlinde Winter
73 Jahre alt
aus Haagen
HIEBER Lörrach
Kassiererin
Seit 2016 bei HIEBER
HOBBYS
lesen, kochen, wandern
Sie könnte es sich auf dem Sofa gemütlich machen und in jeden Tag hineinleben: Dietlinde Winter hat sich nach mehr als 45 Jahren in der Arbeitswelt ihre Rente längst verdient. Doch die 73-Jährige denkt nicht an den eigenen Ruhestand. Einfach nur zu Hause sitzen und Däumchendrehen? Das ist nicht ihre Welt. Stattdessen sitzt die gebürtige Schopfheimerin drei- bis viermal pro Woche an der Kasse im HIEBER in Lörrach – und genießt den Trubel. Vor der Rente kannte sie HIEBER nur vom Einkaufen.
Seit wann sind Sie bei HIEBER? 2016 habe ich hier angefangen. Das war kurz nachdem ich in Rente gegangen bin.
Wieso sind Sie bei HIEBER und genießen nicht Ihre Rente? Ich war rund 25 Jahre bei C&A in Lörrach, als ich das Rentenalter erreicht habe. Mir hat das Arbeiten aber immer Spaß gemacht, ich wollte nicht aufhören. Ein Vierteljahr nach der Rente war ich noch als Teilzeitkraft bei C&A angestellt. Doch dann kam ein neuer Personalchef. Der hat gesagt, die Rentner sind zu teuer, und von da an durfte ich nicht mehr weiterarbeiten. Der HIEBER-Markt in Lörrach war „mein Laden“, da habe ich immer eingekauft. Irgendwann habe ich mit dem damaligen Filialleiter geredet und ihm gesagt, dass mir langweilig ist. Ich habe gefragt, ob er vielleicht einen Job für mich hätte. Er hat meine Adresse und Telefonnummer aufgeschrieben – und wenig später war ich bei HIEBER.
Hatten Sie auch Erfahrungen als Mitarbeiterin in einem Supermarkt oder als Kassiererin? Nicht so konkret. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zur Friseurin gemacht und danach gearbeitet. Als mein Sohn auf die Welt kam, habe ich eine Zeitlang ausgesetzt und wollte dann etwas Neues beginnen: Ich habe eine Ausbildung als Fleischereifachverkäuferin gemacht und viele Jahre in einer Metzgerei gearbeitet. Mit 40 Jahren bin ich dann zu C&A nach Lörrach gewechselt. Da war ich unter anderem in der Herrenabteilung tätig.
Jetzt sitzen Sie im HIEBER an der Kasse – wie ist das? Die Arbeit macht mir riesigen Spaß. Ich mag es, wenn viel los ist. Daher arbeite ich am liebsten vor und am Wochenende. In der Regel bin ich donnerstags bis samstags an der Kasse. In Ferienzeiten helfe ich auch gern an anderen Tagen aus. Wir haben – auch durch die vielen Kunden aus der Schweiz – generell immer ordentlich zu tun, aber an Wochenenden ist das deutlich mehr. Das finde ich schön.
War es schwer, sich auf diese neue Arbeit einzulassen und sie zu verstehen? Nicht wirklich: Ich war Ruckzuck drin. Das Meiste war „Learning by Doing“, ich habe keine Kurse oder Seminare besucht, um hier einsteigen zu können. Mir hat die Arbeit vom ersten Tag an Spaß gemacht.
Was schätzen Sie als Kassiererin am meisten? Es ist eine Aufgabe, die ich im Sitzen gut erledigen kann. Aus gesundheitlichen Gründen darf ich nicht schwer heben oder tragen, daher wäre eine Tätigkeit im Laden oder an der Fleischtheke leider nichts mehr für mich. An der Kasse ist alles so eingerichtet, dass ich gut arbeiten kann. Und ich habe viel Kundenkontakt, was mir auch gut gefällt.
Wie finden es Ihre Freunde und Familie, dass Sie weiterarbeiten? Wundern die sich nicht? Nein, die sagen, dass das einfach meine Art ist. Die kennen mich alle als eine, die gern arbeitet. Vielleicht bin ich auch deshalb immer eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn da. Ich helfe einfach gern mit.
Spielt Ihr Alter im HIEBER eine Rolle? Das ist witzig: Obwohl ich gar nicht so lange dabei bin, kommen gerade die jüngeren Kolleginnen und Kollegen zu mir, wenn sie Fragen haben. Das freut mich. Ich komme überhaupt mit allen im Team klar und spüre, dass ich geschätzt werde. Daher denke ich auch noch lange nicht ans Aufhören.