4. Juli 2022 | Ich bin Hieber
Jerome Jeschke
LEIDENSCHAFT FÜR GUTE WEINE
Genuss und Neugier! Beides steht bei Jerome Jeschke ganz vorn. Der stellvertretende Leiter der Weinabteilung im Lörracher HIEBER-Markt ist immer auf der Suche nach guten Weinen. Fündig wird er in Italien, in der Region und vor allem in heimischen Restaurants.
Sie sind mit 27 Jahren bereits zwölf Jahre im Team von HIEBER. Wie sind Sie damals zu HIEBER gekommen? Mit 15 habe ich bei HIEBER in den Sommerferien ein Praktikum gemacht. Das sollte ein einwöchiges Praktikum werden, aber es hat mir so gut gefallen, dass ich direkt eine zweite Woche drangehängt habe. Ich hätte auch sofort als Aushilfe weitergemacht, musste aber gut drei Monate warten, bis ich 16 geworden bin.
Ein Praktikum in den Schulferien? Was hat Sie damals dazu bewogen? Meine Eltern wollten das. Denen war es wichtig, dass ich mal einen Beruf ergreife, der mir Spaß macht. Daher habe ich während der Sommerferien Praktika gemacht, um verschiedene Berufe kennenzulernen. Und das bei HIEBER hat einfach am meisten Spaß gemacht. Daher habe ich nach dem Realschulabschluss auch direkt mit der Ausbildung begonnen.
War die Weinabteilung von Anfang an Ihr Ziel? Nein. Das hat sich nach einem halben Jahr herauskristallisiert. Die Weinabteilung hat mir von Anfang an am meisten Spaß gemacht – obwohl ich damals selbst noch keinen Wein getrunken habe. Es war so ein bisschen die Faszination rund um das Produkt.
Wie sind Sie zum Weinkenner geworden? Ich habe mich über die Jahre heranprobiert – und mit ganz süßen Weinen begonnen. Ich bin neugierig und probiere gern aus. Das gilt im beruflichen Bereich und auch privat. Wenn ich Essen gehe, achte ich darauf, dass ich immer einen mir unbekannten Wein trinke. Es muss immer ein anderer sein, damit ich so viele Geschmackserlebnisse wie möglich machen kann. Außerdem hatte und habe ich mit Angelika Kimmelmann-Weiß, meiner direkten Vorgesetzten, eine wunderbare Mentorin. Sie hat ein Wahnsinnswissen und mir eigentlich alles beigebracht.
Welchen Wein trinken Sie als Weinkenner und -liebhaber am liebsten? Generell mag ich es bei Rotweinen eher italienisch, vor allem Weine aus Apulien. Witzigerweise ist mein Lieblingsrotwein aus der Region – genauer gesagt aus Mauchen: der Frauenfels von Lämmlin-Schindler. Das ist eine Rotwein-Cuvée aus verschiedenen Trauben, den ich richtig gern empfehle und auch gern selbst trinke. Das Schöne an ihm ist, dass er perfekt zu mediterranen Fleisch- und Pasta-Gerichten passt, aber auch ohne begleitendes Essen sehr gut schmeckt.
Sie sind seit zwölf Jahren in der Weinabteilung, seit 2015 stellvertretender Abteilungsleiter. Gibt es Momente, die aus dieser Zeit herausstechen? Da gibt es viele. Allein die Weinmesse, die es jedes Jahr gibt, und die HIEBER-Veranstaltungen. Ein großes Highlight war eine Weinreise nach Südtirol. Da haben wir Winzer besucht, mit ihnen gesprochen und gesehen, wie viele verschiedene Weine sie produzieren und wie sie arbeiten. Das war eine großartige Erfahrung, weil ich da Wein direkt aus dem Fass probieren durfte. Der Geschmacksunterschied zwischen Wein aus der Flasche und dem Fass ist wie Himmel und Erde, unglaublich.
Was ist das Faszinierende an der Arbeit mit Wein? Wein ist ein unendliches und spannendes Thema. Ich bin seit zwölf Jahren dabei und lerne jeden Tag dazu.
Sie verbringen Ihren Arbeitstag zwischen Weinflaschen. Was machen Sie zum Ausgleich? Was Getränke angeht: Unter der Woche reicht mir abends Wasser. Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und mit meiner Partnerin sehr gern ausgiebig spazieren. Sonntagsabends steht dann aber Wein auf dem Programm: Wir – meine Partnerin, ein guter Freund und ich – gehen seit mehr als einem Jahr zusammen essen. Jeden Sonntag ein neues Restaurant und dazu gehört immer auch ein guter und bisher unbekannter Wein.