3. Oktober 2022 | Ich bin Hieber
Angelika Kimmelmann-Weis
LÖRRACHS WEINBERATERIN LEBT FÜR GENUSS
Der passende Wein zu leichtem Fisch, zu Muscheln oder deftigem Wildschweinbraten: Angelika Kimmelmann-Weis hat nicht nur die passende Empfehlung, sondern weiß auch, welcher Aperitif und welcher Digestif ein Festmahl abrunden. Die 61-Jährige liebt es, ihre Kunden in Sachen Geschmack zu stärken.
Woher kommt Ihre Liebe zum Wein? Kommen Sie aus einer Winzerfamilie? Wein hat früher keine Rolle gespielt. Ich habe erst während meiner Lehrzeit in der Sterne-Gastronomie den bewussten Umgang mit Wein erlebt: welcher Wein zu welchem Essen passt, wie mit ihm umgegangen wird. Das hat mich fasziniert und neugierig gemacht. Ich habe mich in dem Bereich weitergebildet und finde das gesamte Thema weiterhin sehr spannend. Wenn mein Mann und ich im Urlaub sind und es in der Nähe ein Weingut gibt, dann besuchen wir das. Zum Glück interessiert ihn das auch.
Seit wann sind Sie bei HIEBER, und warum haben Sie gewechselt? Ich habe gut 20 Jahre in der Gastronomie gearbeitet und Gäste bei der Weinauswahl beraten dürfen. Das hat mir großen Spaß gemacht, aber ich wollte mehr. Ich hatte gehört, dass HIEBER seinen Mitarbeitern viel Freiraum lässt, habe mich daher 2008 hier beworben – und wurde genommen. Seitdem darf ich die Weinabteilung im HIEBER Lörrach betreuen. Und ich bin sehr glücklich, dass das damals geklappt hat, denn ich habe tatsächlich sehr viele Freiheiten.
Welche Aspekte Ihrer Arbeit bereiten Ihnen am meisten Spaß? Es sind diese Art des Umgangs und Vertrauens sowie die Möglichkeiten zur Gestaltung unserer Arbeitsumgebung. Wenn wir ein Produkt oder eine Produktgruppe hervorheben wollen, dann gestalten wir unsere Aufsteller selbst. So können wir eigene Akzente setzen. Das ist wunderbar. Schön ist auch, dass ich bei den Entscheidungen zum „Wein des Monats“ mitwirken darf. Man ist nicht allein oder bekommt etwas vorgesetzt, sondern spürt, dass man Teil dieses Unternehmens ist. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die Beratung unserer Kunden, die ebenfalls sehr bereichernd ist.
Mit Ihrer Expertise aus der Sterne-Gastronomie können Sie sicherlich in vielen Bereichen weiterhelfen? Diese Erfahrung aus meinem ersten Berufsleben hat mir zumindest am Anfang sehr geholfen. Aber ich habe in den vergangenen Jahren auch viel gelernt, Weingüter und Winzer in verschiedenen Regionen und Ländern kennengelernt, hinter die Kulissen schauen dürfen. Dazu kommt, dass mein Mann Koch ist und wir beide Genussmenschen sind. Für mich gehören Weine genauso zu einem Festessen wie der Aperitif oder das Verdauungsschnäpschen.
Wissen Kunden überhaupt, dass Sie diese große Bandbreite an Informationen gern zur Verfügung stellen? Viele Kunden kennen mich schon lange und wissen das. Ich habe daher auch schon häufiger Getränke für komplette Festmenüs zusammengestellt. Was mich im Umgang gerade mit unseren vielen Stammkunden am meisten freut: Sie vertrauen meinem Urteil und nehmen dann auch mal einen Wein, einen Crémant aus dem Elsass oder einen italienischen Spumante, der vielleicht ein bisschen teurer ist oder den sie überhaupt noch nicht kennen.
Sie haben im Berufsleben viel mit Genuss und Küche zu tun. Wie entspannen Sie? Die Beschäftigung mit Wein ist für mich Entspannung: Weingüter und Winzer besuchen, gutes Essen und passende Weine. Wir leben im Dreiländereck, da sind Frankreich, die Schweiz und Italien nicht weit, ich liebe diese Region. Und wenn es mal nicht um Wein geht, dann angeln mein Mann und ich gern. Am liebsten gehen wir auf Forelle und Karpfen. Die passenden Weine haben wir immer dabei.