31. Oktober 2022 | Ich bin Hieber
Caroline Schuster
ZAHLENDETEKTIVIN MIT LIEBE ZUM WINDHUNDRENNEN
Tausende Artikel kommen täglich in den HIEBER Märkten an, um verkauft zu werden. Ob Äpfel, Wein, Zeitschriften oder frischer Fisch, für alle gilt: Sie müssen entgegengenommen, die dazugehörigen Lieferscheine kontrolliert und ins Warensystem eingepflegt sowie später Rechnungen beglichen werden. Damit am Ende auch alles stimmt, kontrollieren Caroline Schuster und ihr Team die Wareneingangsbuchungen sowie die Warenrechnungen aller Lieferanten.
Belege kontrollieren: Das klingt nach einer eher drögen Aufgabe. Ist Ihr Job langweilig? Es mag vielleicht von außen so aussehen, aber unsere Aufgabe im Team empfinde ich überhaupt nicht als dröge oder langweilig. Außerdem sorgt die Rechnungsprüfung und -kontrolle für Sicherheit. Wir als Team tragen damit auch einen vielleicht kleinen, aber doch wichtigen Teil zum Erfolg von HIEBER bei.
Wie muss man sich Ihre Aufgabe genau vorstellen? Unsere Hauptarbeit als Team ist die Rechnungsprüfung und Rechnungskontrolle. Jede Flasche Wein, jedes Stück Fleisch, das in der Warenannahme angenommen wird, ist auf einem Lieferschein vermerkt. Dieser wird vom jeweiligen Warenannahmeleiter eingescannt und landet dann bei uns im virtuellen Briefkorb. Doch nicht immer stimmen Liefermenge, Konditionen oder der eingetragene Preis von Lieferschein zu Rechnung überein. Bevor dann eine fehlerhafte Rechnung gebucht und bezahlt wird, gehen wir dem Problem auf den Grund.
Das klingt dann doch spannend. Das ist es auch, weil die Ursachen für solch fehlerhafte Angaben oft nicht offensichtlich sind und es kann ein Zahlendreher oder eine falsche Zählung sein. Manchmal steckt der Fehler im letzten von 50 Artikeln auf einer Rechnung. Wenn etwa innerhalb einer großen Lieferung nur zehn statt zwölf Äpfel ankommen, fällt das nicht unbedingt auf, aber der Rechnungsbetrag stimmt dann am Ende nicht.
Wir machen uns in solchen Fällen auf die Suche und klären das. Ich beschreibe unser Team auch gern als kleine Detektei.
Bei 16 Märkten, zigtausend Artikeln im Sortiment und vielen unterschiedlichen Lieferanten dürfte immer was zu tun sein, oder? Langweilig wird uns nicht. Die Märkte sind auf die verschiedenen Mitarbeiterinnen verteilt, ich betreue neben der Leitungsfunktion zum Beispiel die Märkte in Weil am Rhein und den HIEBER im LÖ. Zudem darf ich bei vielen Projekten eng mit Norbert Schoeffel von der Geschäftsleitung zusammenarbeiten oder Aufgaben von ihm übernehmen. Da geht es dann um Aktionen oder Veranstaltungen wie die Weinmesse.
Rechnungsprüfung und Weinmesse – wie passt das zusammen? Ich habe nach der Realschule im Adler in Weil am Rhein Hotelfachfrau gelernt und mich dann entschieden, doch das Abi- tur am Wirtschaftsgymnasium in Lörrach nachzuholen. Nebenbei habe ich immer gearbeitet – und das wollte ich auch nach dem Abschluss. Also habe ich über eine heimische Winzergenossenschaft ein betriebswirtschaftliches duales Studium aufgenommen und später in einer anderen Winzergenossenschaft zuletzt als Vertriebsleiterin gearbeitet.
Und dann kam der Wechsel zu HIEBER, weil … … ich nach fünf Jahren das Gefühl hatte, alles in diesem Unternehmen gesehen zu haben. Ich wollte eine neue Herausforderung. Vor vier Jahren, da war ich 30 Jahre alt, habe ich mich auf die Stelle bei HIEBER beworben – und habe seitdem eine sehr abwechslungsreiche Aufgabe, bei der sich immer wieder neue Türen öffnen. Das hängt mit der Firmenphilosophie von HIEBER zusammen: Hier wird jungen Talenten früh Verantwortung übertragen, aber nicht ohne die entsprechende Unterstützung.
Viel Verantwortung, viele Zahlen, viele Daten: Wie tanken Sie auf? Ich habe zwei Windhunde – einen jüngeren, der Rennen läuft und einen älteren. Da kann das Wetter sein, wie es will, rausmüssen wir immer. Die Bewegung an der frischen Luft lädt meine Akkus wieder auf. Und wenn ich danach abends an meinem Herd stehe und mir etwas Gutes und Leckeres koche, bin ich ganz bei mir.
So ein Rennen ist für den Hund sicher eine Herausforderung. Für Sie auch? Ich richte das Training und die Ernährung meines Whippets, so heißt die Rasse, auf solche Ereignisse aus. In diesem Jahr gab es leider keine offizielle Europameisterschaft, aber eine Ersatzveranstaltung auf internationalem Niveau in der Schweiz. Und da ist er als Erster über die Ziellinie, was ein wahnsinniger Erfolg war. Er schafft die 280 Meter lange Bahn in etwas mehr als 17 Sekunden. Wenn man das umrechnen würde, läge das bei über 55 km/h. Whippets zählen mit zu den schnellsten Hunderassen der Welt. Ich bin nur die Trainerin, mein Kingston ist der Athlet. Stolz bin ich immer auf ihn, egal ob er es auf das Treppchen schafft oder nicht – Hauptsache er kommt gesund von der Bahn, damit wir gemeinsam den Tag auf der Couch kuschelnd ausklingen lassen können.