23. Januar 2023 | Ich bin Hieber
Marie-Antoinette Maurer
DIE SEAFOOD-EXPERTIN JAGT NEUE GESCHMACKS-ERLEBNISSE
Angst vor unbekannten Gerichten oder Geschmäckern sind ihr fremd: Marie-Antoinette Maurer treibt die Neugier an. Davon profitieren nicht nur Freund und Familie, wenn sie zum Essen einlädt, sondern auch die Kunden im Rheinfeldener Markt von HIEBER. Denn dort berät die 30-Jährige zu allen Fragen rund um Käse und Fisch.
Sie haben 2009 mit der Ausbildung bei HIEBER begonnen. Hat Ihr Vater da seine Hand im Spiel gehabt, der in Lörrach die Fischtheke verantwortet? Es war eher ein Zufall, dass ich bei HIEBER gelandet bin. Ich wollte Fotografin lernen, habe aber keine Ausbildungsstelle gefunden. Mein Gedanke war dann, zu HIEBER zu gehen und die Ausbildung als Sprungbrett zu nutzen. Es war aber dann so spannend, dass ich hängengeblieben bin. (lacht)
Aber die Fischtheke war dann schon ihr Ziel? Auch nicht. Ich musste sie erst kennenlernen, um zu verstehen, wie vielfältig sie ist, und welche Möglichkeiten da vorhanden sind. Nicht viel anders war – allerdings später – bei der Käsetheke. Beide Theken sind sehr kreativ und stecken voller spannender Geschmackserlebnisse.
Haben Sie sich schon in der Ausbildung auf die Fischtheke spezialisiert? Ich hatte das große Glück, dass ich noch im dritten Lehrjahr mit der Ausbildung zur Seafood-Expertin beginnen durfte. Das ist vergleichbar mit dem Wissen, das ein Metzgermeister haben muss – nur eben auf Meeresfrüchte und Fische bezogen. Außerdem habe ich einen Teil meiner Lehrzeit an der Fischtheke in Lörrach bei meinem Vater verbracht.
Das ist sicher ein Vorteil, den eigenen Vater als Lehrmeister zu haben? Eher nicht. Er hat von mir mehr erwartet als von anderen Auszubildenden – und konnte das natürlich auch. Wenn er morgens um 5 Uhr angefangen hat, dann galt das ebenso für mich. Andererseits habe ich von seiner Erfahrung und seiner Leidenschaft profitiert. Wir tauschen uns immer noch jeden Tag aus.
Sie sind seit zehn Jahren verantwortlich für die Fischtheke in Rheinfelden. Hat die sich in dieser Zeit geändert? Früher hatte Fisch so ein bisschen den Ruf des Arme-Leute-Essens. In der Auslage waren hauptsächlich Seelachs, Backfisch und vielleicht mal ein Lachsfilet oder Miesmuscheln zu finden. Heute genießt Fisch einen viel besseren Ruf, und das Angebot ist unglaublich vielfältig. Auch die Tatsache, dass Fisch auf dem Grill zubereitet werden kann, hat diesen Trend bestärkt. Die Geschmäcker öffnen sich.
Je größer die Auswahl, desto wichtiger ist die Beratung, das dürfte bei Seafood und Käse nicht anders sein? Mir macht es Spaß, Menschen mit neuen und spannenden Geschmacksrichtungen bekanntzumachen. Ich koche sehr gern, probiere im Urlaub auch immer die Landesküche und lasse mich inspirieren, um das weitergeben zu können. Da ich seit zehn Jahren an der Frischetheke bin, vertrauen mir viele Kunden auch und lassen sich auf neue Geschmäcker ein.
Gibt es für Sie besondere Geschmackserlebnisse? Ich erinnere mich an einen Urlaub im Skandinavien, da waren wir auf einem kleinen Fischerboot und haben einen Kabeljau geangelt. Der Fischer meinte, dass der so frisch sei, den müsse ich sofort ausnehmen und dann roh probieren. Ich wollte erst nicht glauben, dass er das ernst meinte, aber das war wirklich unglaublich gut.
Sie sind auch Ausbilderin: Was möchten Sie dem Nachwuchs mit auf den Weg geben?
Die Arbeit mit unseren Auszubildenden macht mir sehr großen Spaß. Sie sollen merken, wie vielfältig und spannend die Arbeit mit hochwertigen Lebensmitteln und Geschmacksrichtungen ist und welche Perspektiven sich damit eröffnen.