20. März 2023 | Ich bin Hieber
Vincenzo Macchia
IMMER GERN DA, WENN ER GEBRAUCHT WIRD
Die Stellplätze für die Einkaufswagen auf dem Parkdeck sind belegt und der Leergutautomat gerät an seine Kapazitätsgrenze? Auf solche und andere Herausforderungen rund um den HIEBER am Meeraner Platz in Lörrach ist Vincenzo Macchia vorbereitet und erledigt sie mit einem Lächeln. Als Mini-Jobber kommt er zweimal pro Woche und schaut nach dem Rechten. Dabei ist auch immer ein bisschen Zeit für einen Plausch mit der Kundschaft oder den Kolleginnen und Kollegen. Zu erzählen hat der gebürtige Italiener eine Menge: Mit 76 Jahren hat er doch schon einiges erlebt.
Seit wann sind Sie bei HIEBER? Vor gut über 13 Jahren habe ich bei HIEBER angefangen. 2009 war das, da habe ich in Grenzach begonnen. Sechs Jahre war ich dort, dann gab es eine kleine Pause, und seit sechs Jahren bin ich jetzt in Lörrach. Ich fühle mich hier richtig wohl und komme immer noch jedes Mal gern zur Arbeit.
Wie kam es zu der Pause? Haben Sie eine Auszeit benötigt? Nein. Als ich 70 Jahre alt geworden bin, hieß es von einem Verantwortlichen, dass ich zu alt sei, man wolle mir die körperliche Arbeit nicht mehr zumuten. Bei einem Rentnertreff kurz nach meinem Ausscheiden habe ich mich mit Dieter Hieber unterhalten und gesagt, dass ich sehr gern weiterarbeiten würde. Und wenig später habe ich in Lörrach begonnen. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar.
Sie könnten Ihr Rentnerdasein genießen, haben sich aber bewusst fürs Weiterarbeiten entschieden. Warum? Ich bin geschieden, meine Kinder sind längst aus dem Haus, gehen ihrer Arbeit nach, haben Familie. Ich möchte nicht allein zu Hause sitzen und den ganzen Tag Fernsehen schauen. Ich bin gern unter Menschen und fühle mich fit. Daher habe ich mich vor 13 Jahren bei HIEBER vorgestellt und als Servicekraft begonnen. Die Arbeit macht mir großen Spaß. Wenn nichts dazwischenkommt, will ich bis zu meinem 80. Geburtstag arbeiten. Das wäre dann im November 2026.
Was zählt alles zu Ihrem Tätigkeitsfeld? Ich bin oft draußen unterwegs, kümmere mich um die Verteilung der Einkaufswagen in den Stellplätzen, schaue, dass da alles in Ordnung ist. Das gilt auch für die Leergutannahme oder bei der Vorbereitung von Aktionen im Markt oder davor. Wenn ich irgendwo gebraucht werde, bin ich da. Nur im Verkauf bin ich nicht zu finden, da würde man mich vergeblich suchen.
Gibt es Aufgaben, die Ihnen besonders viel Freude bereiten? Nein, nicht wirklich, mir macht das alles Spaß. Ich bin gern rund um den Markt unterwegs und helfe. Für mich ist es einfach schön, wenn ich mit unseren Kunden, von denen mich viele mittlerweile kennen, einen kleinen Plausch halte. Das ist viel besser, als zu Hause allein auf dem Sofa zu sitzen.
Wo waren Sie vorher beruflich aktiv? Ich bin in Bari, das liegt in Apulien in Süditalien, aufgewachsen und 1970 nach Deutschland gekommen, um bei einem großen Chemieunternehmen in Grenzach zu arbeiten. 38 Jahre war ich dort beschäftigt. Zu meinen Aufgaben gehörte es, Farben zu mischen – zum Beispiel für Kosmetika oder Textilien. Das hat mit dem, was ich heute mache, gar nichts mehr zu tun. Aber manchmal gehe ich dort in die Kantine essen – als ehemaliger Mitarbeiter zahle ich da weiterhin den subventionierten Preis. Das lasse ich mir nicht entgehen.
Wenn Sie nicht arbeiten, was dann? Meine drei Kinder und fünf Enkel leben alle in der Umgebung. Sie kommen vorbei auf Besuch oder helfen mir im Haushalt – oder ich besuche sie. Ich gehe auch gern am Rhein spazieren oder laufe nach Wyhlen und zurück. Und dann freue ich mich auch immer wieder darauf, dass ich nach Lörrach zum Arbeiten fahren darf.



