11. Juni 2024 | Ich bin Hieber
ICH BIN HIEBER – IRINA GUGELMANN
EIN NEUANFANG MIT VIELEN HERAUSFORDERUNGEN
STECKBRIEF
IRINA GUGELMANN
51 JAHRE ALT
AUS WEIL AM RHEIN
HIEBER WEIL AM RHEIN
ABTEILUNGSLEITERIN MOLKEREIPRODUKTE
HOBBYS
FRANZÖSISCH LERNEN, LESEN, WANDERN
Es war eine lange Reise aus Gubkinskiy nach Weil am Rhein: Im November 2018 hat Irina Gugelmann sie auf sich genommen, um im Markgräflerland mit ihrem späteren Mann einen Neuanfang zu wagen. Das Paar hatte sich in Frankreich über eine gemeinsame Freundin kennengelernt. Für die Pädagogikwissenschaftlerin, die als Redakteurin vor und hinter der Kamera für einen TV-Sender in ihrem Heimatland gearbeitet hat, war es nicht nur ein Sprung in eine andere Berufswelt. Angekommen ist sie längst, obwohl vieles anders gekommen ist als vorgesehen.
Seit wann sind Sie bei HIEBER? Ich habe im Dezember 2019 als Teilzeitkraft in der Mopro-Abteilung angefangen, war dann ein Jahr an der Kasse und bin anschließend in Leitungsfunktion zurück zu den Molkereiprodukten gekommen. Das Ganze hatte auch ein bisschen mit der Sprache zu tun. Ich musste Deutsch von Grund auf lernen.
Sie stammen ursprünglich aus
Russland? Nein. Geboren wurde ich in der Ukraine, aber meine Eltern sind nach Gubkinskiy in Sibirien gezogen – und ich dann natürlich auch. Ich habe einen russischen Pass, aber mein Herz schlägt ukrainisch. Das ist angesichts der politischen Lage für mich gerade sehr schwer.
Was hat Sie ins Markgräflerland
geführt? Ich habe über eine Freundin, die in Muhlhouse lebt, Raymond kennengelernt. Als ich wieder in Gubkinskiy war, haben wir viel telefoniert oder geskypt. Wegen ihm bin ich dann aus Russland nach Weil am Rhein gekommen. Das war Ende 2018.
Und wie sind Sie zu HIEBER
gekommen? Mein Mann hat damals bei HIEBER gearbeitet und mir diese Möglichkeit eröffnet. Mein Deutsch war damals noch nicht gut. Aber er stellte mich dem Marktleiter vor, und der hat gesagt: Probieren wir es! Erst als Minijobberin, dann in Teilzeit, an der Kasse und jetzt in Vollzeit. Je besser ich Deutsch gesprochen habe, desto mehr wollte und durfte ich machen.
Das war und ist aber sicher nicht leicht, oder? Für mich war der Beginn hier wie eine Wiedergeburt: Neuer Mann, neues Land, neue Kultur, neue Sprache, neuer Beruf. Russland ist kein EU-Land, daher gelten viele Bescheinigungen und beruflichen Abschlüsse hier auch nicht. Ich mache zum Beispiel gerade den Auto-Führerschein. Manches ist natürlich besser geworden, aber mein Mann ist im letzten Sommer nach einer schweren Krankheit gestorben. Das hat alles verändert.
Trotzdem sind Sie weiter bei
HIEBER … Ich habe mein gesamtes Leben immer gearbeitet, ich arbeite gern, wenn das Drumherum stimmt. Ich will nicht zu Hause sitzen, da würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Außerdem bin ich Teil eines guten Teams, wir arbeiten schön zusammen. Bei HIEBER herrscht eine freundliche und angenehme Atmosphäre, das tut mir gut.
Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit? Die verschiedenen Aufgaben und die gegenseitige Unterstützung in unserem Markt. Außerdem mag ich es, mit Kunden ins Gespräch zu kommen, ihnen zu helfen. Sie helfen aber auch mir, wenn ich etwas sprachlich nicht verstehe. Dann frage ich und lerne wieder ein bisschen dazu.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten? Ich liebe Sprachen und lerne nicht nur Deutsch, sondern auch Französisch. Ich lese daher auch gern und viel. Außerdem mag ich die Natur. Dann gehe ich raus – spazieren oder wandern. Schön ist auch, dass eine meiner Cousinen aus der Ukraine mit ihrer Familie in der Nähe lebt. Wir treffen uns oft. Auf diese Weise bin ich nicht allein – und das ist mir wichtig.