17. Juni 2025 | Ich bin Hieber
ICH BIN HIEBER – HALIM OSMANI
STECKBRIEF
Halim Osmani
Jahrgang 1984
aus Schwörstadt
HIEBER im LÖ
Pizzaiolo
Seit 2020 bei HIEBER
Hobbys
Kochen für die Familie und freunde, Schwimmen
JEDE PIZZA WIRD GERECHT GETEILT
Der berufliche Werdegang von Halim Osmani könnte Grundlage für einen Hollywoodfilm sein: Er schließt die Schule ab und studiert Rechtswissenschaften. Das Geld fürs Studium verdient er sich als Pizzabäcker, Kochen ist schon damals sein Hobby. Nach dem Abschluss arbeitet er als Anwalt, bleibt aber seiner Leidenschaft treu. Der junge Jurist backt seine Pizzen dann sogar im damaligen Hilton-Hotel von Gostivar. So wird aus dem pizzabackenden Anwalt im Lauf der Zeit ein juristisch versierter und erfolgreicher Pizzabäcker. Heute kann er sich eine Rückkehr in den früheren Beruf, aber auch in seine Heimat nicht mehr vorstellen.
Seit wann sind Sie bei HIEBER? Ich habe Ende 2020 bei HIEBER begonnen. Im Jahr vorher sind meine Frau und ich gemeinsam mit unseren zwei Kindern aus Nordmazedonien nach Deutschland gekommen. Der Hauptgrund war die Stimmung: In Nordmazedonien ist alles politisch. Wenn du nicht der richtigen Partei angehörst, ist es nicht so einfach – nicht im Beruf und nicht im Alltag. Das habe ich als Anwalt natürlich besonders gespürt. Meine Frau und ich wollten für unsere Familie eine sichere Zukunft haben.
Wie ist es Pizzabäcker bei HIEBER zu sein? Sehr angenehm. Ich liebe meinen Beruf, ich liebe Pizza, und ich mag meine Arbeitsumgebung sehr. Es gibt keinen Stress, alles funktioniert.
Wäre es nicht spannender, in einem Restaurant zu arbeiten? Wieso? Hier habe ich feste Arbeitszeiten. Ich fange in der Regel morgens um sechs Uhr an und gehe gegen 13 Uhr nach Hause. Meine Arbeitstage sind montags bis samstags. In einem Restaurant weiß man nie, wann man rauskommt, und an Feiertagen oder sonntags muss man auch arbeiten. Das ist so schon schöner.
Können Sie sich vorstellen, wieder als Anwalt tätig zu sein? Die Frage stelle ich mir gar nicht. Um hier als Anwalt arbeiten zu können, müsste ich etliche Prüfungen ablegen und perfekt deutsch sprechen. Ich bin 40 Jahre alt und führe zusammen mit meiner Familie ein gutes Leben. Was will ich mehr?
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Wenn ich um 6 Uhr anfange, kümmere ich mich zuerst um unser Steinofenbrot. Ich knete und forme den Teig, dann kommt er in den Ofen. So gegen 9 Uhr geht es dann an unsere Pizzen. Zuerst bereite ich den Teig für den folgenden Tag zu: Der soll ja gut 24 Stunden ruhen und reifen. Anschließend hole ich mir den Teig vom Vortag und mache die Pizzen. Es gibt immer vier Klassiker wie Margherita, eine vegetarisch belegte Pizza, eine mit Salami sowie eine mit Pilzen und Schinken. Dazu kommt die wechselnde „Pizza des Tages“. Die sind alle 65 Zentimeter im Durchmesser und werden zum Verkauf in acht gleichgroße Stücke geteilt.
Wie viele Pizzen machen Sie durchschnittlich pro Tag? Weniger als 26 Pizzen sind es eigentlich nie, meist läuft es so auf 30 hinaus. Die meisten gehen in den Straßenverkauf, aber es gibt auch Bestellungen zum Beispiel von Firmen.
Was ist Ihnen bei der Zubereitung wichtig? Gute Zutaten für den Belag und den Teig in erster Linie. Und dann die Ruhezeit des Teigs. Mindestens 24 Stunden sollten es sein. Der Teig für unsere Montagspizzen hat sogar 48 Stunden Zeit zum Reifen gehabt.
Bei so viel Genuss zur Auswahl: Welche Pizza ist Ihr Favorit? Die Bresaola – also mit Schinken und Rucola. Die kommt auch bei den beiden älteren Töchtern sehr gut an, für unsere Jüngste ist Pizza noch nicht die richtige Ernährung.



