24. Juni 2025 | Ich bin Hieber
ICH BIN HIEBER – DEEPAK
STECKBRIEF
Deepak
Jahrgang 2003
aus Steinen
HIEBER Im LÖ
Auszubildender zum Fachverkäufer (Fleischerei)
Seit 2023 bei HIEBER
Hobbys: Badminton, Lernen
EINE GROSSE CHANCE NUTZEN
Es war ein großer Sprung im Spätsommer 2023: Da ist Deepak aus seiner indischen Heimat im Markgräflerland angekommen, um eine Ausbildung zu beginnen. Bereits im Vorfeld ist er dafür nach dem Abi-tur nach Neu-Delhi gezogen, um die Sprache zu lernen und Kontakte zu knüpfen. War der Sprung in die Hauptstadt nur eine Reise über 160 Kilometer, liegt jetzt das 50fache dieser Entfernung zwischen ihm und seinen Eltern. Bereut hat er das Abenteuer Deutschland bisher nicht.
Seit wann sind Sie bei HIEBER? Meine Ausbildung habe ich im Oktober 2023 im HIEBER im LÖ begonnen. Wenige Tage davor bin ich nach Deutschland gekommen.
Die Entscheidung für eine Ausbildung im Ausland hatten Sie schon früher getroffen. Warum? Das Ausbildungsniveau in Indien ist ein anderes, und ich möchte etwas aus meinem Leben machen. Mein Vater hat mir zudem ebenfalls geraten, internationale Erfahrung zu sammeln. Anfangs hatte ich mit dem Gedanken gespielt, nach England zu gehen, aber mit den typisch deutschen Eigenschaften kann ich mich sehr gut identifizieren.
An welche Eigenschaften denken Sie dabei? Disziplin und Pünktlichkeit – beide finde ich sehr wichtig. In Indien wird das nicht so gelebt, gerade was Pünktlichkeit angeht. Hier sind die Menschen meist schon vor der verabredeten Zeit da.
War der Sprung nach Deutschland nicht sehr schwer? Einfach war es auf keinen Fall. Für meine Eltern – vor allem für meine Mutter – war es sicherlich schwieriger, zumal ich ihr einziges Kind bin. Wir telefonieren zwar regelmäßig, aber getroffen habe wir uns seitdem nicht mehr. Mein Vorteil ist, dass ich bei HIEBER und dann noch im LÖ gelandet bin.
Wie meinen Sie das? Es war für mich anfangs alles fremd: die Sprache, der Alltag, die Ausbildung. Das hat mich manchmal überfordert und zum Weinen gebracht. Aber dann war immer jemand im Team, der mich unterstützt oder einfach in den Arm genommen hat. Ohne Herrn Schaub, den Marktleiter, oder meinen Abteilungsleiter, Herr Monaco, wäre ich jetzt nicht an dem Punkt, an dem ich bin. Auch Herrn Pabst schließe ich da ein: Er hat ein wunderbares Umfeld für uns geschaffen.
Ein wunderbares Umfeld? Ich bin nicht der einzige indische Auszubildende, wir sind mittlerweile an die 20. Und wir fühlen uns alle wohl, weil die Bedingungen stimmen – und weil es einen Ansprechpartner für uns gibt: Sunder Tangariya. Er war mit der erste Azubi aus Indien bei HIEBER, leitet mittlerweile das Indienprojekt von HIEBER und ist unsere wichtigste Anlaufstelle – jederzeit. Bei privaten Probleme genau wie bei der Aus- oder Weiterbildung.
Ist Weiterentwicklung für Sie wichtig? Sehr! Ich bin ehrgeizig und möchte so viel Wissen und Erfahrungen mitnehmen. Ich lerne daher nicht nur Deutsch in meiner Freizeit, sondern auch für eine gute Prüfung. Ich möchte zu den Besten gehören. Zusätzlich helfe ich im HIEBER-Back-shop in Fahrnau aus. Da geht es mir nicht ums Geld, sondern darum, das Thema Backwaren kennenzulernen.
Apropos Metzgerei: In Indien gelten Kühe als heilig, lässt sich das mit der Arbeit in der Metzgerei vereinen? Ja, sonst würde ich es nicht tun. Arbeit heißt Karma: Wenn man Gutes leistet, kommt das einem später zugute und vice versa. Das Verarbeiten von Rindfleisch ist okay, essen dürfte ich es aber nicht – und tue es auch nicht. Viele Religionen haben Ernährungsvorschriften, das ist nichts Besonderes.



